wanderin der weite / JURK k. nina (Malerei)
Kann man Weite malen, ohne einen breiten Horizontstreifen auf ein Querformat zu dehnen?
Bei Nina K. Jurk ist Weite ein Zustand, in den man sich hineinbegeben kann, den sie sich auf langen Wegen erwandert. Von unterwegs, aus der Weite heraus, berichtet sie malerisch in unerhörter Farbsprache; realistisch, phantastisch, paradox.
Streifzüge durch die Sächsische Schweiz, eine Alpenüberquerung zu Fuß oder auch nur der gelaufene Weg ins Atelier schenken der Künstlerin Beobachtungen, die zur sinnlichen Manifestation werden: in Ölfarbe auf kleinen bis sehr großen Leinwänden.
Dabei kommt sie völlig ohne das Nacherzählen von Umgebung aus und ohne Indizien zur Verortung der Bilder, denn ihre Weite entsteht, wenn sich die äußere Umgebung mit der inneren Verfassung zu einer Stimmung verbindet. Dafür hat Nina K. Jurk eine einzigartige, radikale malerische Sprachform entwickelt, die die traditionell weite Landschaft in eine vertiefende Raumerfahrung überträgt.
© basiert auf einem Text von Dr. Tina Simon, Publizistin (Leipzig), April 2024