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DIEDERICHS jörn
Jörn Diederichs – „Der Umweg ist der eigentliche Weg“
Die von Jörn Diederichs betriebene Malerei basiert formal im Wesentlichen auf einer intensiven Analyse der Setzung von Farbflecken. Dieser Art und Weise des bildnerischen Verfahrens begegnete er erstmalig an der Dresdner Hochschule im Grundstudium bei Prof. Siegfried Klotz. Dieser stand in einer Tradition der Moderne von z.B. Bernhardt Kretschmar oder Oskar Kokoschka. Grundlage dieses Ansatzes ist die Erkenntnis, dass ein Bild, egal was es darstellen oder verkörpern soll, faktisch die Auffächerung von Tönen und Farbflecken ist.
„…Nicht vereinzelte Flecken, sondern die Verzahnung der nebeneinander gesetzten Kleinflächen lässt bei Jörn Diederichs eine Raumspannung entstehen. Damit ist der Gesamteindruck nicht unruhig, sondern spannungsbetont. Zugleich handelt es sich bei ihm um Farbräume, deren Konstruktion allein aus der Setzung der Farbflächen entsteht, d. h. wirklicher Malerei…“ (Zitat Dr. Frank Schmidt).
Jörn Diederichs versucht, die Spannung eines Bildes und seiner Elemente über mehrere Malebenen aufzubauen. Dazu gehört das ständige Überarbeiten, manchmal auch Zerstören von schon „fertigen“ Elementen zugunsten eines Bildganzen.
Dadurch kommt Jörn Diederichs bald zum Verhältnis von größeren Raumelementen zu sehr kleinen. Dieses kleine Maß steht dann, falls die Aufspannung des Raumes gelingt, uns wirkungsvoll gegenüber. Es tritt zusätzlich das Thema der Entfernung auf und ebenso das der Polyperspektivität, wie beispielsweise bei David Hockney.
Gerade weil der Künstler den Raum und die Distanzen „entwickelt“, wird schließlich deutlich, dass der ganze große Raum gemalt werden muss, um ein kleines Element erscheinen und aufleuchten zu lassen. So entsteht ein gleichmäßiges Bildlicht und einzelne Farben können wertvoll gemacht werden. Roland Barthes Erkenntnis „Der Umweg ist der eigentliche Weg“ gilt besonders auch für seine Malerei.
„…Wenn es dem Künstler um Menschen geht, dann ändert sich die Farbpalette und warme, zum Teil erdige Farben verdrängen und ersetzen Blau und Violett. Bei den Paraden und Menschansammlungen schwelgt Jörn Diederichs sozusagen in den Farbtöpfen, in denen nun wirklich sein ganz freier Pinselauftrag erfolgt. Damit kann er Impressionen festhalten, aber zugleich mit expressiv ausgewählten Farben Emotionen hervorbringen oder Symbolik ausdrücken. Hier kommt wieder des Künstlers Beschäftigung mit der Kunstgeschichte zum Tragen – ohne fremde Anleihen. Malen rein mit der Farbe ist vielfältig möglich. Jörn Diederichs hat seinen charakteristischen Umgang damit gefunden. Obwohl er gegenständlich arbeitet, besteht im Farbrythmus die Möglichkeit, neue, über den Gegenstand hinausweisende Wirkungen entstehen zu lassen. Dazu aber gesteht uns allen diese Kunst den Genuss an der Farbschönheit uneingeschränkt zu.“(Zitat Dr. Frank Schmidt).
Anregen lässt sich Jörn Diederichs stets von selbst gesehenen, oder erinnerten Motiven, die er dann sehr eigenständig zu neuen Werken formt, mit vielfältigen Bezügen. Den Mut zur eigenen Poesie erhielt er in der Dresdner Fachklasse von Prof. Ralf Kerbach, in der er Meisterschüler war.
© Dr. Frank Schmidt, Dresden, 2017
1969 | geboren in Bremen, lebt und arbeitet in Dresden |
seit 2016 | Zusammenarbeit mit Galerei FLOX |
AUSZEICHNUNGEB/STIPENDIEN | |
seit 2013 | "Artist in Residence" an der TU-Dresden |
2011 | Stipendium und 9. Internationales Plein-Air im Atelier Otto Niemeyer-Holstein/Usedom |
AUSBILDUNG/STUDIUM | |
seit 2012 | Meisterschüler bei Prof. Ralf Kerbach HfBK Dresden |
1995-2000 | Studium an der Hochschule für bildende Künste Dresden. Malerei/Grafik u.a. bei Prof. Siegfried Klotz (Malerei) und Prof. Elke Hopfe (Zeichnung – Körper/Raum). Dann Fachklasse bei Prof. Ralf Kerbach (Tuschezeichnung). Später Fachklasse für übergreifendes künstlerisches Arbeiten bei Prof. Ulrike Grossarth mit Installationen, konzeptuellen und vor allem performativen Ansätzen. Erarbeitung von „subjects of study“ (Performance) |
1991-1995 | Studium Kunst und Deutsch LA an der Uni-Oldenburg. Figurative Malerei und Zeichnung bei Doz. Doris Garduhn |
EINZELAUSSTELLUNGEN AUSWAHL |
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2018 | "Transfair", Galerie Flox, Dresden |
2017 | "Dresden... up and down" - Oberlandesgericht, Dresden |
2015 | "Dresdner Plätze - Platz für Alle" - Dreikönigskirche, Dresden |
2014 | "Chromoxydgrün feurig", Kleine Galerie - Barockschloß Neschwitz |
2014 | "o.T." - Galerie Jürgensen, Oetjendorf |
2014 | "Akademisches Viertel" - Altana Galerie, Universitätssammlungen Kunst+Technik, TU Dresden |
2012 | "Farbwege" - Kreismuseum, Syke |
2008 | "Schwarz bewegt Weiß" - Kulturzentrum, Oldenburg |
2007 | "Landraum" - Hoher Berg, Syke |
2007 | "Räume" - Galerie Post 2 (Zander-Kasten), Dresden |
GRUPPENAUSSTELLUNGEN AUSWAHL |
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2017 | "Tabu & Bruch", Galerie Flox, im Friese, Bautzen-Schirgiswalde |
2014 | "HH-DD", Altana-Galerie, Universitätssammlungen Kunst+ Technik, TU Dresden |
2010 | "Dresden", Rathaus, Dresden |
2009 | "Wohnen", Rathaus, Dresden |
2008 | "Elbbogen", Lingnerschloß, Galerie Chr. Horschik, Dresden |
2005 | "Divers", Kunsthalle des art´otels, Dresden |
2001 | "Fünf",Kunsthalle des art´otels, Dresden |
2001 | "insgesamtgrün", Albertinum, Dresden |
1999 | "subjects of study", Wiener Festwochen |